30 November 2005

Der fünfte Gang

Von allen Gängen eines Autos gefällt mir am besten der Fünfte.
Diese lässige Bewegung in die Mitte, weit nach rechts und nach vorne....
Es ist als ob Du Deinem Auto sagst, fahre mich hin, leicht, fließend, lass mich träumen und finde Du den Weg...

Und die Straßen sind keine Straßen mehr, sondern Flüsse, die ihr Wasser zum Meer bringen, deren Strömung Steine, Erde, kleine Fische, Äste transportiert, während Möwen nach Essen Ausschau halten.
Und wenn die Flüsse am Meer ankommen, und ihr Wasser sich mit dem des Meeres mischt, in dem Durcheinander der Farben, dem Durcheinander der Erde, dem Durcheinander der Temperaturen, bist auch Du langsam an Deinem Ziel.

Ohne Anstrengung, in lockerer Stimmung und mit einem Geschmack von Salz auf den Lippen...

PS. Original Titel "Πεμπτη" vom 23. September 2005

PPS. Danke Gurgo fürs Korrekturlesen :-)

Glanzloser Tag

Unruhige Nacht
plötzliches Wachwerden
Verspätungen beim Frühstück
Entnervte Mutter
hingeschmissene Entschuldigungen
ändern nicht die Laune
mechanisches Autofahren
rote, grüne, gelbe blinkende Ampeln
tränende Augen
salziger Geschmack
glanzloser Tag...

PS. Original Titel "Πρωινο Δευτερας" vom 24. Oktober 2005

29 November 2005

Alles fliesst


Manchmal denken wir, wir kennen alles.
Das alles klar sei.
Der Tag ist bewölkt, kalt, etwas Feuchtigkeit liegt in der Luft.
Simple, sogar ein kleines Kind sieht es, kann es vielleicht nicht aussprechen, falls es die Wörter noch nicht kennt, aber es fühlt es.
Es bedarf keines weiteren Gedankens, es ist einfach so.

So ziehst Du Dich dementsprechend an, erledigst das morgendliche Programm, bist auf dem Weg zur Arbeit, und erswischt Dich eine rote Ampel.

Und Du hebst die Augen gen Himmel und siehst Dir WIRKLICH die Wolken an und erkennst die unterschiedlichen Töne des Weißen, die Unterschiede in der Form und Dichte und dass...
sie sich bewegen.

Langsam, hättest Du sie nicht so vorsichtig angeschaut, hättest Du dem keine Bedeutung beigemessen.
Sie bewegen sich, sie gehen weiter, und auf Ihrem Weg ändern sie sich.
In Form und Beschaffenheit und in der Färbung.


Und manchmal werden sie so schwer, dass aus ihnen der Regen herausbricht.

Andere werden vom Wind aufgelöst.

Und die Reste, die nicht aufgelöst wurden, schweben weiter, immer in Bewegung. Reste anderer Wolken suchend.
Und manchmal entstehen so neue, größere Wolken.

Alles bewegt sich, alles ändert sich, alles verändert sich, alles fließt, "τα πάντα ρει"...

Es ist nichts, was wir den anderen und uns selbst in schwierigen Zeiten sagen, um Mut zu machen.

Das ist die Realität und ein Teil dessen sind wir.


PS. "τα πάντα ρει" hat zum erstem Mal Heraklit gesagt (Philosoph, Efessos, 535-475 v.C.)

PPS: Original Titel "Τα παντα ρει" vom 21. Oktober 2005

28 November 2005

Träume

Ich wünschte mir, ich wäre wo anders



zusammen mit den Delphinen...



eins mit der Natur



... aber bis dahin
kann ich zum Glück noch träumen !!!!



PS. Original Titel "Ονειρα" vom 19. August 2005

Ein Bild



Οdysseus Μ. © September 2005

Optimismus

Was ist der Optimismus?

Etwas, dass wir zum Frühstück essen?
Dass, wir in der Luft riechen?
Ein empfindliches Blümchen?
Etwas, dass unsere Mutter uns gibt? Geliehen, sie hat es für ihrer Mutter und wir müssen es an unseren Kindern weitergeben...
Etwas hell blaues?
Etwas leichtes?
Es wird uns in der Schule beigebracht? Wir finden es in den Büchern?
Hat es eine Muttersprache? Akzent?
Hat es eine Form? Diese jene die Du ihm mit der Tonerde gibst?


Wie kann ich ihn Dir geben? Ich, der jenige der nicht eine dieser Fragen beantworten kann.
Wie meine liebe Schwester? Wie?

PS. Original Titel "Αισιοδοξια" vom 8. November 2005

Der Sinn

Welchen Sinn haben die Gedanken,
wenn niemand sie denken will.
Welchen Sinn haben die Worte,
wenn niemand sie sprechen will.

Welchen Sinn hat ein Märchen,
wenn niemand es lesen will.
Welchen Sinn hat das Vergessen,
wenn niemand vergessen will.

Welchen Sinn hat das Licht,
wenn niemand es sehen will.
Welchen Sinn hat das "wie",
wenn niemand sich damit beschäftigen will.

Welchen Sinn hat das Lesen,
wenn niemand es vertieft.
Welchen Sinn hat der Sinn,
wenn niemand nach ihn sucht.

PS. Original Titel "Νοημα" vom 26. November 2005

Von allen Sternen leuchtest Du am hellsten



Ich gehe mit meiner Laterne
und meine Laterne mit mir


da oben leuchten die Sterne
und hier leuchten wir

Laterne, Laterne,
Sonne, Mond und Sterne!



PS. Original Titel "Απο τα αστερια πιο λαμπερος" vom 9. November 2005

Great expectations

Wenn ich Dir sage, Du sollst springen,
frag mich wie hoch.
Wenn ich Dir sage, ich friere,
frag mich, ob mir Deine Umarmung und Deine Küsse genügen.

Wenn ich Dir sage, ich bin krank,
frag mich jeden Tag, wie es mir geht.
Wenn ich Dir sage, dass ich traurig bin,
frag mich, ob ich diesen Witz mit der Zwangsjacke kenne.

Wenn ich Dir sage, dass ich Dich vermisse,
wann treffen wir uns, sollst Du fragen.
Wenn ich Dir sage, dass ich Dich liebe,
sollst Du alles tun nur nicht schweigen.

Alles viel zu viel, gar unmöglich?
Vielleicht unerfüllbar von einer Person allein...
Ich bitte Dich aber inständig.
Lass uns nie aufhören, uns erneut zu bemühen.


PS. Original Post vom 26. November 2005

Auf Liebe eingestellt...

Ich bin... von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt...
(singt Marlene Dietrich im Film Blauer Engel) mp3

PS. Original Post vom 22. September 2005

Vollmond

Der Mond glitzert über die Dächer.
Schimmert im nächtlichen Himmel,
in dunklen Zimmern,
sucht seinen Weg durch gardinenlose Fenstern.

Starkes Licht, aber kalt, geborgt,
simple Reflexion der Sonne, ohne eigenes Leben.

Wartet geduldig auf unseren Blick
Wer erhebt aber gerade den Kopf, um ihn zu betrachten?
Wer andere ausser mir?

Was kann er [der Mond] von da oben sehen?

Welche Freude, welches Pein?
Welche Ruhe, welchen Terror?
Welche Stille, welches Chaos?
Welche Großartigkeit, welche Gemeinheit?

Ob er wegläuft, jetzt wo er unsere Welt sieht, so wie wir sie gemacht haben?
Oder glücklicherweise ist auf dieser Perspektive nicht alles sichtbar?
Und nur die gute Sachen überragen?
Die Ozeane, das hell blaue?

Entschuldige Mond...
Gerne würde ich Dir die schönen, die ruhigen, die freudigen, die stillen, die großartigen Sachen zeigen, aber meine Armen reichen nicht aus, um mein Kind zu Dir hoch zu heben, damit Du es sehen kannst.

Glaub mir aber, das Hässliche überragt nicht.

An unseren Kindern haben wir die Hoffnung für eine bessere Welt gegeben. Diese werden es schaffen, da wo wir scheitern.
Die Schönheit versteckt sich manchmal im Dunklen, manchmal im Licht,
aber sie existiert!

PS. Original Titel "Πανσεληνος" vom 17. Oktober 2005

Wünsche...

Ich wünschte mir, ich würde geliebt sein,
ich wünschte mir, ich wäre intelligent,
ich wünschte mir, ich wäre schön,

dann merke ich, ich bin nicht hässlich,
dann merke ich, ich bin nicht doof,
dann merke ich, ich werde geliebt!

Warum weiß ich so was nicht auswendig?

PS. Original Titel "Φιλοσοφιες της νυχτας" vom 19. August 2005