17 Dezember 2005

Ein Tag nach dem Vollmond

Bild aus http://mobifoto.de/

Der Mond noch fast voll.
Etwas fehlt, ein kleines Stückchen. Wenn Du es nicht weißt, merkst Du seine Abwesenheit nicht, so stark scheint er.

Ob er sich da oben allein füllt?
Wenn er uns Nacht für Nacht beobachtet, ohne dass er den Abstand, der uns trennt, verringern kann?
Und beobachtet, wie Vulkane geboren werden?
Wie sie explodieren?
Kontinente, die abbrechen, und im ewigen Blauen schweben?
Eisberge, die entstehen und wieder wegschmelzen?
Flugzeuge, die die Lüfte durchstreifen?
Züge, die aus Tunneln auftauchen?
Schiffe, die im Sturm ihre Ladung verlieren?
Menschen, die sich in Wolkenkratzern drängen?

Die zum Spaß von Brücken runter springen, festgehalten von elastischen Seilen?
Wallfische jagen, hundertmal großer als sie selbst?
Wilde Tieren in geschlossen Reservoiren halten, nur damit andere dorthin Safari machen können?
Öl transportieren, vom Land zum Land in angeknacksten und verrosteten Pipelines?
Kriege machen, mit Waffen oder ökonomischen Mitteln?
Die sich für Toll halten, dass sie nichts aber garnichts mehr ursprünglich natürlich belassen haben?

Denkt er, dass es besser wäre, den Abstand zu erhöhen?
Damit wir ihn nicht mehr mit Überbleibseln von Mondlandungen und Landungsoperationen zumüllen?
So wie uns der andere Müll nicht interessiert, der in Orbit schwebt? Reste alten Sateliten, die uns nicht mehr ökonomisch wertvoll sind?


Sollte ein anderes Wesen Intelligenz entwickeln, und wäre der Mensch ein ganz normales Tier wie die anderen, würde dieses andere Wesen das Selbe tun?
Würde es sein Vorrecht des Geistes nützen, um alles und alle andere unter seiner Hegemonie zu bringen?


Würde ein Delphin sich auch so benehmen, wenn er die Möglichkeit dazu hätte?

PS. Original Titel "Μια μέρα μετά την πανσέληνο..." vom 18. Oktober 2005